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Update Februar 2018

Liebe Leserinnen und Leser, 

nun ist es so weit, die Hälfte meines Auslandsjahrs ist vorbei und es fühlt sich an, als wäre sie wie im Fluge vergangen. 

Letzte Woche hatten wir unsere „Midterm“-Prüfungsphase, in der wir in jedem Fach eine Klausur über alle Themen, die wir in diesem Semester behandelt haben, schrieben. Als Ausgleich für das viele Lernen durften wir bereits um 11 Uhr morgens wieder nach Hause, allerdings um uns für die nächste Prüfung vorzubereiten. Zwar war es eine sehr anstrengende Woche, zumal meine Gastfamilie und ich die Tage davor krank waren, allerdings war es auch ein schönes und erleichterndes Gefühl, als ich Freitag nach meiner letzten Prüfung nach Hause kam, das Semester vorbei und das Wochenende endlich da war.

Montag war mein erster Schultag im neuen Semester und mein Stundenplan hat sich so verändert, dass ich statt Marketing einen Kurs in US-Geschichte und statt Government einen Sportkurs belege. 

Nach einer längeren Vorbereitung, kann ich diese Woche endlich mit dem „Germany Club“ meiner Schule anfangen. Gemeinsam mit einer Lehrerin meiner Schule habe ich den Club gegründet, in dem wir gemeinsam an Projekten arbeiten, um mehr über Deutschland und Europa zu erfahren. Außerdem plane ich, in dem Club ein wenig Deutsch zu unterrichten und über Programme wie das CBYX/PPP und andere Möglichkeiten, ein Auslandsjahr in Deutschland zu verbringen, zu informieren. Ich glaube, dass dies einer der besten Wege ist, den kulturellen Austausch gemeinsam und mit verschiedenen Projekten zu gestalten und es nicht nur bei der vom Programm erforderten Präsentation zu belassen.

Nächste Woche beginnt auch mein erstes Training mit den „Unified Basketball Team“. Wir sind ein Basketballteam, in dem SchülerInnen mit und ohne Behinderungen gemeinsam trainieren und gegen andere „Unified Basketball Teams“ spielen. Anders als beim regulären Sport in der Schule, bei dem es mehr um sportliche Erfolge geht, steht in unserem Team der Spaß und der Aspekt der gelebten Inklusion im Vordergrund. 

Diese Woche habe ich auch meine Anmeldungsunterlagen für den Kanada Trip im April abgegeben, welcher in den französischsprachigen Teil Kanadas geht, nach Québec. Zusammen mit meiner Schule und meinem Gastbruder Cody fahre ich für drei Tage „hoch“ und schaue mir die Stadt mit ihrer tollen Landschaft an. Ich freue mich schon riesig und denke, es wird viele tolle Bilder geben. 

Am 15. Januar durfte ich an einem sehr bewegenden Feiertag teilnehmen, dem Martin Luther King Day. An diesem Tag wird der Ermordung des Afro-amerikanischen Bürgerrechtlers gedacht und es gibt im ganzen Land Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen, die seine herausragenden Leistungen und Errungenschaften ehren. Die örtliche Ansprechpartnerin meiner Organisation, ihre Tochter, die marokkanische Austauschschülerin in meinem Ort und ich sind dafür nach Hartford, der Hauptstadt Connecticuts, gefahren und haben an einer Gedenk- und Diskussionsveranstaltung in einem Museum mit einer dazugehörigen Ausstellung teilgenommen. Für mich war es eine bewegende Möglichkeit, so ein wenig mehr über seine Errungenschaften zu erfahren und es war definitiv ein starker kultureller Kontrast zu meiner Kleinstadt. Ich habe den Tag sehr genossen und die Diskussionsveranstaltung, an der ich gerne teilgenommen habe, aber auch das gemeinsame Lesen der „I have a dream“ Rede bleibt mir sicherlich lange in Erinnerung. 

In der ersten Hälfte meines Auslandsjahres habe ich bereits tolle Erfahrungen gemacht, auf die gerne in verschieden Kategorien noch ein wenig eingehen würde. 

Gastfamilie: Ich komme weiterhin toll mit meiner Gastfamilie klar und wir genießen die Zeit zusammen sehr. Mit meinem Gastbruder Cody komme ich besonders gut klar, da wir sehr ähnliche Interessen haben und im gleichen Alter sind.

Schule: Der Anfang in der Schule war ein wenig verwirrend, aber mittlerweile läuft es sehr gut. Anders als man es aus den klassischen High-School Filmen kennt, musste ich mich nicht eigenständig vorstellen und wurde sofort in die Klischeerollen einsortiert. Allerdings ist die Schulzeit nur die Halbe Miete, die andere Hälfte spielt sich nach der offiziellen Schulzeit ab, da es vollkommen selbstverständlich ist, Mitglied in einem der „Afterschool Clubs“ oder einer Sportmannschaft zu werden. Ich habe in der Zeit von Sommer bis Anfang Herbst Fußball gespielt und hatte die Ehre, in einem tollen Team mitspielen zu dürfen. Vorher war ich nie ein großer Fan von Fußballspielen und auch kein wirklich guter Spieler, aber weil wir jeden Tag trainiert haben und ein riesiger Teamgeist herrschte, fühlte ich mich seit der ersten Sekunde willkommen und habe gerne mit einem starken Gemeinschaftsgefühl im Team gespielt. Nach dem Ende der Saison haben mein Gastbruder Cody, meine Politiklehrerin und ich den „Model-UN Club“ gegründet, in dem wir uns in die Rolle UN-Botschafter versetzen und über ein vorgegebenes Problem diskutieren und verhandeln. Ziel dieses Clubs ist es, an einem UN-Planspiel im Headquarter der Vereinten Nationen in New York City teilzunehmen. Allerdings findet dieses erst nächsten Sommer statt, weshalb ich leider nicht teilnehmen kann. Jedoch macht es auch großen Spaß, nur mit ein paar Leuten in der Schule zu verhandeln und sie so auf das Planspiel vorzubereiten, auch wenn es natürlich nur ein kleines Stück des Kuchens ist. Ein anderer Club, dem ich angehöre, sind die „Future Business Leader of America“. Dieser Club ist auch eine Vorbereitung für ein Planspiel, in dem wir eine imaginäre Firma aufbauen und mit verschiedenen Methoden vermarkten, wie zum Beispiel mit Vorteilen und Boni für alle MitarbeiterInnen und nicht nur für ManagerInnen, um den generellen Anstieg der Firma gemeinsam zu feiern und einen finanziellen Aufstieg für alle MitarbeiterInnen zu gewährleisten. Um dieses Planspiel zu finanzieren haben wir regelmäßig kleine Aktionen, an denen wir mit kleinen Geschenken ein wenig Geld einnehmen. So hatten wir an Weihnachten den „Christmas Candy Messenger“, bei dem man einer anderen Person eine Weihnachtsnachricht schicken konnte, die an einer Zuckerstange befestigt war. Ich genieße die Zeit in diesen Clubs sehr und plane, beide in meiner Schule in Deutschland zu gründen, sobald ich wieder zuhause bin. 

Essen: Natürlich war es anfangs ein großer Umstieg und definitiv ein geschmackliches Abenteuer, dem es zu Gute kam, dass ich jeden Tag Fußballtraining hatte. Überraschenderweise habe ich auch kaum zugenommen, was ich anfangs anders erwartet habe, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ;)  

Meine persönlichen Highlights, sowohl geschmacklich, als auch von der Produktvielfalt

  1. Burger: Es gibt hier wirklich sehr gute Burger, besonders bei meiner Lieblings Fastfoodkette, die es leider nicht in Deutschland gibt
  2. S’more: S’mores gehören zum Camping wie Zelte. Ein S’more ist ein geschmolzenes Marshmallow (beim Camping über einem Lagerfeuer natürlich!!!) und zwei Stücke Schokolade eingepackt mit zwei Keksen. Es schmeckt fantastisch, jedoch kann man maximal drei essen.
  3. Softdrinks aller Art: Zuhause trinke ich so gut wie nur Wasser, aber wenn wir in einem Restaurant sind, in dem es einen Getränkeautomaten zum Auffüllen gibt, dann habe ich kein Erbarmen und versuche, von jeder Geschmackrichtung einen Schluck zu probieren. Jedoch habe ich Zweifel daran, dieses Ziel zu erreichen, da es knapp 40 verschiedene Sorten gibt. Meine Favoriten, die es zum Teil nicht in Deutschland gibt, sind Ginger-Ale, Sprite Vanille und Coca Cola Himbeere. 

Meine Pläne für das nächste Halbjahr sind ein gutlaufender kultureller Austausch im „Germany Club“, viel Spaß in verschiedenen Clubs und bald Lacrosse zu lernen. Meine Gastfamilie spielt seit Generationen Lacrosse und es ist ihr Lieblingssport. Daher liegt es recht nah, dass ich es zumindest einmal probiere. 

Ich wünsche Ihnen eine jecke Karnevalszeit und bis bald,

 

Nikolas Neuhöfer 

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