Corona hat ein Schlaglicht darauf geworfen, wie groß bei manchen Berufsgruppen die Lücke zwischen Wert und Lohn ist. Dazu gehören die sozialen Dienstleistungsberufe. Es verdient große Anerkennung, dass es sich trotzdem immer mehr junge Menschen vorstellen können, soziale Berufe zu ergreifen, Mädchen genauso wie Jungen. Es sind Berufe mit Bedeutung und Zukunft. Hier entstehen die meisten Arbeitsplätze. Damit junge Menschen wirklich in diese Berufe gehen und auch bleiben, müssen die Arbeitsbedingungen besser werden.
Wir wollen die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Altenpflege und der Pflege von Menschen mit Behinderung schnell verbessern. Unser Ziel sind weiterhin allgemeinverbindliche Branchentarifverträge. Wir werden über die Pflegemindestlohnkommission eine weitere Erhöhung der Mindestlöhne verfolgen. Anpacken müssen wir auch den Personalmangel in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Soziale Arbeit aufwerten heißt für uns auch, dass die Arbeits- und Stressbelastung gesenkt werden muss. Wir werden deshalb den Personalbemessungsrahmen so verbessern, dass mehr Personal auf die Stationen kommt.
Auch bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fehlt es an Personal. Mit gezielten Impulsen zur Fachkräftesicherung werden wir die Länder beim weiteren Ausbau von Kitas, Ganztagsbetreuung an Schulen und Jugendeinrichtungen unterstützen. Unser Ziel ist es, die Zahl der Nachwuchskräfte in den erzieherischen Berufen bis 2030 bundesweit zu verdoppeln. Dafür werden wir eine attraktive, vergütete und schulgeldfreie Ausbildung schaffen, für mehr Ausbildungskapazitäten an Fachschulen und in den Studiengängen zur Sozialen Arbeit und Kindheitspädagogik sorgen und mehr Karriereoptionen für die Fachkräfte schaffen.