Und auch die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung müssen wir anpacken. Gutachten zeigen, dass das Ruhrgebiet bis zu 550 zusätzliche Sitze für Psychotherapeutinnen und -therapeuten braucht. Hier muss auf Bundesebene nachgeschärft und die Besonderheiten der Region besser berücksichtigt werden. Erst dann haben die Menschen zwischen Wesel und Hamm die gleichen Behandlungschancen, wie Menschen in anderen großstädtischen Regionen, wenn sie psychisch erkranken. Und gerade die Versorgung von Kindern und Jugendlichen muss verbessert werden. Hier muss der Bund gemeinsam mit den Ländern, den Kommunen und den Sozialversicherungsträgern einen Handlungsrahmen für ein kommunales Gesamtkonzept zur Entwicklung, Umsetzung, Evaluation und Verstetigung multiprofessioneller, qualitätsgesicherter und rechtskreisübergreifender Hilfssysteme erstellen.
Wir brauchen ein flächendeckendes medizinisches Netz für die über fünf Millionen Menschen im Ruhrgebiet. Klinikschließungen wie im Essener Norden zeigen, dass ein unkoordinierter Strukturwandel die Versorgung vor allem auch in einkommensschwachen Gegenden gefährden kann. Wir wollen eine qualitativ hochwertige Versorgung auch unter Einbeziehung alternativer Angebote wie medizinischer Versorgungszentren. Unser Ziel ist die bestmögliche medizinische Versorgung - ambulant und stationär, unabhängig von Wohnort, Versichertenstatus und bestehenden Strukturen. Daher setzen wir auf eine Neuordnung der Rollenverteilung zwischen ambulantem und stationärem Sektor und eine Überwindung der starren Sektorengrenzen. Wir wollen für eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Kliniken, den Erhalt der Versorgung und einen Ausbau der integrierten Versorgungszentren sorgen. Wir brauchen insgesamt eine bessere Vernetzung im Gesundheitssystem.