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Update Januar 2023

Mein Weihnachten in Amerika war mit jeder Menge Stress verbunden. Es begann alles damit, dass meine Eltern mir die Weihnachtsgeschenke aus Deutschland per Post zuschicken wollten. Da sie wussten, dass das Paket länger brauchen würde, hatten sie es schon Ende November losgeschickt. Wir haben uns noch keine Gedanken gemacht, als es nach knapp drei Wochen immer noch nicht da war. Aber als dann am 20. Dezember immer noch nichts angekommen war, hat sich meine Gastmutter mit mir auf den Weg zur Poststelle gemacht. Dort wurde uns dann mitgeteilt, dass das Paket wohl an dieser Poststelle angekommen war, aber aus irgendeinem Grund an eines der vielen Postzentren zurückgeschickt wurde. Es war jedoch nicht möglich, das Paket weiterhin nachzuverfolgen. Sie haben uns dann gesagt, dass sie noch mal überall nachfragen und sich dann melden. Ich habe dann leider bis Heiligabend nichts mehr von ihnen gehört.

Am 22. Dezember wurde in Buffalo, NY, mal wieder eine Sturmwarnung ausgerufen, welche dann auch am Tag darauf Wirklichkeit wurde. Das Wetterkomitee kann solche Schneestürme hier in Buffalo leicht vorhersagen, wegen des sogenannten „Lake-Effects“. Der Lake-Effect ist eine große Kältewelle, welche vom See (hier Lake Erie) aufs Festland kommt. Der Lake Effect entsteht durch warmes Seewasser und sehr kalte Luft, welche über dem See weht. Da der See Wärme abgibt und diese Wärme nach oben steigt, drückt diese Wärme die kalte Luft nach oben, wo dann sehr viel Schnee entsteht. Das ist zumindest, wie ich es verstanden habe.

Als es am 23. angefangen hat heftig zu schneien, wussten wir sofort: Wir müssen Weihnachten umplanen. Als ich am Morgen des 23. nach unten ins Wohnzimmer kam, war mein Gastvater damit beschäftigt, die Rohre, welche Luft von draußen in die Heizung leiten, mit einem Föhn von Eis zu befreien. Die Heizung war die ganze Nacht aus gewesen und im Haus hatten wir ca. 2 Grad Celsius! Eigentlich war für Heiligabend ein großes Abendessen mit der erweiterten Familie vorgesehen. Daraus wurde dann leider nichts. Aber zum Glück wird dir mit drei Gastbrüdern so schnell auch nicht langweilig. Heiligabend hat hier in den Staaten im Übrigen einen ganz anderen Stellenwert als bei uns in Deutschland. In Deutschland beginnt das Weihnachtsfest bereits an Heiligabend. Hier in Amerika zelebriert man das Fest aber tatsächlich erst ab dem 1. Weihnachtstag. An Heiligabend sind wir wegen des Sturmes nicht in die Kirche gegangen. Wir haben abends Tacos gegessen und uns alle gemeinsam einen Weihnachtsfilm angeguckt.

Die Bescherung findet hier in Amerika am Morgen des 1. Weihnachstages statt. Ich musste mir extra einen Wecker für 7:00 Uhr stellen, weil meine Brüder es nicht mehr aushalten konnten. In meiner Familie war es so, dass wir alle gemeinsam nach unten gegangen sind. Außerdem hatte uns „Santa“ auch eine Socke mit ganz vielen Sachen vor das Bett gelegt. Bei mir waren zum Beispiel Kaugummi, Schokolade und eine kleine elektrische Zahnbürste drin. Als wir dann alle in unseren Schlafanzügen ins Wohnzimmer gegangen waren, erwartete uns ein riesiger Berg Geschenke. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Geschenke auf einem Haufen gesehen. Für mich waren da natürlich auch ein paar Sachen dabei. Zum Beispiel ein paar Tickets für ein NFL-Football Spiel. Den restlichen Tag haben wir dann einfach nur im Haus mit unseren Geschenken gespielt, leckeres Essen gegessen und uns Weihnachtsfilme angesehen.

Ich fand dieses Weihnachten mal anders, aber trotzdem richtig toll. Es war einfach mal so schön, Weihnachten nur mit der engsten Familie zu verleben. In Deutschland ist es immer so „formell“. Hier habe ich meine Geschenke am Morgen in meinem Schlafanzug ausgepackt und hatte den ganzen Tag, um mit meinen Brüdern damit zu spielen.

Im Übrigen haben wir dann am 28.12. mit der großen Familie nachgefeiert, nachdem die Straßen von dem vielen Schnee geräumt waren. Und das Paket ist dann, dank dem tollen Postangestellten Kevin, am Ende auch wieder aufgetaucht, und ich konnte es sogar noch 2022 auspacken! Also auch hier ein Happy End!

Das waren meine Schilderungen von Weihnachten. Bis nächstes Mal…

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