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Update August 2022

Meine letzten beiden Wochen als „American High School Student“ hatte ich bereits im Mai. Die meiste Zeit habe ich beim Training, auf Wettkämpfen, mit meinen Freunden oder in der Schule verbracht. Bereits am 11.05.2022 hatten dann unser letztes Track Meet der Saison. Auch die Highschool an sich war für mich ziemlich schnell vorbei, da ich bereits drei Tage später mit meinen Freunden meine eigene „American Graduation“ erleben durfte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar, dass ich nie wieder eine amerikanische Highschool besuchen werde, doch zu dem Zeitpunkt hatte ich es noch nicht wirklich realisiert, da ich schließlich noch 1,5 weitere Monate in den USA verbracht habe.

Ich habe in den sechs Wochen sehr viel Zeit mit verschiedenen Freundesgruppen verbracht. So habe ich im Mai sehr viel Zeit mit den anderen Austauschschülern in meiner Stadt verbracht, da diese bereits einen halben Monat und 28 Tage vor mir abgereist sind. Außerdem hatten wir ein zweites Treffen aller Austauschschüler der Umgebung und haben ein Wochenende bei mir verbracht. Wir waren in unserem See und Pool schwimmen, sind shoppen gegangen, zur Graduation von zwei anderen Austauschschülern gegangen und haben die ganze Nacht durch gequatscht. Das letzte Maiwochenende habe ich mit meinen Gasteltern auf einem Campingplatz in Missouri verbracht.

Am ersten Juni ist dann eine meiner besten Freundinnen (eine andere Austauschschülerin) bereits nach Hause geflogen. Für mich war es sehr schön, sie zum Flughafen begleiten zu dürfen und auch die letzten Tage mit ihr verbringen zu dürfen. Jetzt hoffe ich, dass ich sie wiedersehen kann und dass wir in der Lage sein werden, den Kontakt aufrecht zu erhalten.

Am 3. Juni bin ich dann mit meiner Gastmutter auf einen East Coast Trip gegangen. Wir haben mit einem Besuch bei ihrer Tante und Onkel in Toledo, Ohio, angefangen und sind dann weiter nach New Jersey zu einem Bruder meiner Gastmutter gefahren, von wo aus wir dann einen Tagesausflug nach New York gemacht haben. New York ist definitiv eine Stadt, in der ich nicht wohnen wollen würde, aber New York ist auf jeden Fall einen, vielleicht sogar zwei Besuche Wert. Man kann sagen, was man will, aber New York ist definitiv gigantisch und wunderschön, auf seine eigene Art.

Nach drei Tagen in New York/New Jersey haben wir uns dann auf den Weg nach Washington, DC gemacht. Auf dem Weg dorthin gab es noch einen Zwischenstopp in Philadelphia. Dort haben wir uns einige politische Dinge angeschaut, wie zu Beispiel die Liberty Bell, die Independence Hall, die Altstadt und ein paar mehr Dinge. In Washington, DC haben wir uns dann ebenfalls zwei Tage lang die Stadt angeguckt und ich durfte endlich die Orte, die ich normalerweise nur aus dem Fernsehen kenne, mit meinen eigenen Augen sehen.

Nachdem wir wieder von unserem Trip zurück waren, hatte ich fast durchgehend ein komisches Gefühl. Ich hatte so lange auf mein Auslandsjahr gewartet und dafür gekämpft, und dann war es plötzlich fast vorbei, und ich hatte nur noch zwei Wochen bis zu einem Abschied und meinem Flug nach Hause. Alles hat sich so irreal angefühlt, da ich selber und auch meine Gastfamilie immer das Gefühl hatten, ich wäre erst vor ca. einem Monat angekommen. Es ist unfassbar, wie lang zehn Monate sind, wenn man diese noch vor sich hat, doch am Ende sind sie in einem Wimpernschlag vorbei.

Meine letzten zwei Wochen habe ich wieder überwiegend mit meinen Freunden aus Amerika verbracht, und wir sind noch einmal deutlich engere Freunde geworden. Wir haben fast jeden Tag mit Schwimmen verbracht oder andere Ausflüge unternommen. Die Abende habe ich fast immer mit meiner Gastfamilie verbracht und zum Beispiel Kartenspiele gespielt oder Eisessengehen. Am Freitag vor meinem Flug habe ich mich dann offiziell von meinen Freunden verabschiedet und alle zu uns eingeladen. Wir haben den ganzen Abend im Pool verbracht und verschiedene Spiele gespielt. Außerdem hat mein Gastvater ein Lagerfeuer für uns organisiert, nachdem es dunkel wurde. Weder meine Freunde noch ich haben an dem Tag realisiert, dass ich die USA jetzt erst einmal verlassen werde und die meisten so schnell nicht wiedersehe. Nur mit meinen besten Freunden war ich Samstag bowlen und Montag am Flughafen.

Das letzte Wochenende habe ich zu sehr großen Teilen mit meiner Gastfamilie verbracht. Wir haben viel geredet, haben noch einmal Ausflüge gemacht und einfach viel Zeit als Familie verbracht und unser letztes gemeinsames Wochenende genossen. Am Montag, den 27.06.2022, wurde ich dann von meinen Gasteltern und meinen drei besten Freunden zum Flughafen begleitet und habe mich dort noch einmal von allen verabschiedet. Auch wenn die Zeit davor bereits voll von Abschieden war, war dieser auf jeden Fall der härteste.

Ich bin von Peoria nach Chicago geflogen, wo ich etwas mehr als fünf Stunden Aufenthalt hatte. Da sich aber alle YFU Austauschschüler vom PPP am Flughafen in Chicago getroffen haben, um gemeinsam nach München zu fliegen, war ich nicht lange alleine. Wir haben uns mit einer Gruppe von ca. zehn Schülern zusammen ein paar Stunden die Zeit vertrieben, bis dann schließlich alle da waren. Ein paar andere Mädchen und ich hatten ziemlich große Probleme, mit den anderen Deutsch zu sprechen. Aus diesem Grund haben wir noch ca. zwei Stunden miteinander Englisch gesprochen, bis wir endlich bereit waren, Deutsch zu reden.

Alles in allem gingen die fünf Stunden Aufenthalt sehr schnell rum, da wir uns allen sehr viel zu erzählen hatten und auch schon die ersten mit ihrem Abschied und den Tränen gekämpft haben. Bei mir kam die große Realisierung erst nach ca. sieben Stunden im Flugzeug nach München. Nach dem Flug von Chicago nach München hatte ich noch einen letzten Flug vor mir, bevor ich meine Familie wiedergesehen habe. Zusammen mit ca. sechs anderen Austauschschülern bin ich von München nach Düsseldorf geflogen und wurde dort nach 19 Stunden Flugzeugen und Flughäfen von meiner Familie in Empfang genommen.

Jetzt einen Monat nach meinem Auslandsjahr kann ich sagen, dass ich sehr viel aus meinem Auslandsjahr mitgenommen habe und vor allem sehr viel über mich persönlich gelernt habe. Ich habe mich in vielerlei Hinsicht verändert, aber vor allem schätze ich gewisse Dinge nun viel mehr, und weiß, wozu ich fähig bin. Ein Auslandsjahr ist keine rosarote Welt, aber es ist eine neue Welt, in der sehr viele Möglichkeiten offen stehen. Ein Auslandsjahr hat so viele Höhen und Tiefen, aber beide sind es auf jeden Fall wert, gelebt zu werden. Ein Auslandsjahr und speziell das PPP sind eine wunderbare Möglichkeit, denn die Erfahrungen, die man in dem Schuljahr sammeln kann, sind einzigartig und unersetzlich. Ich bin sehr dankbar für diese unfassbare Möglichkeit, die Frau Bas mir mit diesem Stipendium eröffnet hat. Ich hoffe sehr, dass nach mir noch ganz viele Jugendliche und junge Berufstätige die Möglichkeit bekommen können, am PPP teil zu nehmen. Ich würde es auf jeden Fall jederzeit wieder genau so machen!!!!   

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Bärbel Bas, MdB
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11011 Berlin

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