Februar & März-Update
Hallo Duisburg,
dies ist mein letzter Blogbeitrag, denn ich musste aufgrund der Corona-Krise leider viel früher nach Hause kommen, als es geplant war. Aber der Reihe nach.
Die Schule ist immer noch super und ich habe echt Spaß mit meinen Freunden. Mit meiner Gast-schwester gehe ich in der Woche abends zum Sport. Das Fitnesscenter ist relativ nah von zu Hause und wir machen dort Gewichtheben oder Basketball. An den Wochenenden fahren wir mit der Familie Ski in Boyne Mountain, was ich super gerne mache. Dort sind dann auch meine Gastcousins und -tanten und Oma Joann und Opa Denny, der immer Quatsch mit uns macht. In Boyne Mountain gibt es einen Außenpool mit heißem Wasser; draußen liegt Schnee und wir machen in der Badehose Schneeengel und springen dann in den Pool. Das ist echt schattig… aber super lustig!
Im Januar und Februar haben meine Gastfamilie und ich wieder tolle Sachen gemacht. Wir waren an den Wochenenden in Boyne Montain zum Skifahren, was super cool ist und viel Spaß macht. Dort befindet sich ein Train Park mit Rampen zum Springen. Toll! In meiner Highschool waren einige Sportevents, zu denen ich mit meinen Freunden hingegangen bin. Die nächste große Schulveranstaltung wäre der Prom-Ball gewesen, auf den sich schon alle gefreut haben. Während der Homecoming Ball für die ehemaligen Absolventen der Highschool veranstaltet wird, ist die sehr viel formalere Prom für die aktuellen Absolventen gedacht. Alle Mädchen haben lange Abendkleider an. Leider fand Prom und auch die Absolventenabschlussfeier schon nicht mehr statt. Meine Highschool wurde in etwa zeitgleich mit den Schulen in NRW geschlossen.
Im Januar und Februar ahnten wir noch nichts von dem, was da auf uns zurollt und die ganze USA stand im Zeichen des US-Vorwahlkampfs zur Kür des demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Meine Gastväter und Gastschwester haben auch gewählt und wir haben Zuhause wie immer viel über Politik und die Kandidaten diskutiert. Meine Gastväter sind sehr politisch und ich habe es immer toll und lehrreich gefunden, hier tiefe Einblicke in die US-amerikanische Politik zu bekommen. Matt und Steve haben mir viel erklärt und ganz offen mit mir diskutiert. Das war so, wie ich es mir erhofft hatte.
Das Familienleben habe ich immer sehr genossen und ich vermisse meine amerikanische Familie sehr. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, was ich sehr schön fand. Ich habe mich super mit meinen Geschwistern verstanden und mit meinem jüngeren Gastbruder Eli allen möglichen Quatsch gemacht und viele technische Sachen repariert. Heimwerken ist eines meiner Hobbies und das musste auch meine Gastfamilie ertragen, da ich alles Mögliche verkabelt habe. Mit meiner Schwester Heather bin ich gerne abends z. B. zu Sportveranstaltungen gegangen. Heather hat gerade ihr Studium an der Michigan State University beendet und wir beide sind echte Fans des Michigan State Basketball Teams. An dieser Uni würde ich auch später gerne studieren. Die entsprechenden Outfits mit Michigan State Logo drauf füllen schon meinen halben Schrank….
Mein Gastvater Steve ist auch ein begeisterter Handwerker und restauriert alte Möbel, die er in Shipshewana (Indiana) verkauft. Dort sind wir im Januar und Februar ein paar Mal hingefahren und haben Möbel verkauft und antike Gegenstände ersteigert. Dinge zu ersteigern habe ich richtig gerne gemacht und fand es sehr spannend. Wichtig ist die Nerven zu behalten und ein Pokerface zu machen. Ging ganz gut, sagte Steve.
Mitte März begann dann leider endgültig die Corona-Krise und ich bin am 19. März zurückgeflogen. Das war für uns alle schwer und ich bin sehr ungern gefahren. Der Lockdown hatte in Michigan zu dem Zeitpunkt schon begonnen. Als ich dann wieder in Duisburg fand ich es auch toll, meine Familie wieder zu sehen. Ich hoffe sehr, dass diese Krise bald vorbei ist und alle gesund bleiben. Wenn man hoffentlich irgendwann wieder fliegen darf, würde ich gerne meine amerikanische Familie besuchen. Bis dahin facetimen wir jeden Abend. Zum Glück können wir so in Kontakt bleiben.
Ich sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, so eine tolle Zeit zu erleben. Vielen Dank an Bärbel Bas und meine wunderbare Gastfamilie!!!!!
Euer Matteo (Deutsch-Amerikaner)