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In Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953

Am 17. Juni 1953 gingen etwa eine Million Menschen in über 700 Städten, Ortschaften und Betrieben der DDR auf die Straßen und protestieren gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie forderten nicht nur die Rücknahme der Erhöhung der Arbeitsnormen, sondern auch freie Wahlen, die Einheit Deutschlands, den Rücktritt der SED-Regierung und Freiheit für alle politischen Gefangenen. In der Folge verhängte die Sowjetunion den Ausnahmezustand und ließ den Volksaufstand mit Hilfe von Militär, Volkspolizei und Staatssicherheit niederschlagen.

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 war bis zur friedlichen Revolution 1989 das bedeutendste Ereignis in der Oppositions- und Widerstandsgeschichte der DDR. Er ist Symbol des langjährigen Kampfes vieler Bürgerinnen und Bürger der DDR für Freiheit und Demokratie. Wir erinnern am 70. Jahrestag an die mutigen Menschen, die damals dafür einstanden. Er ist aber auch Anlass für uns, uns weiter für die Aufarbeitung des SED-Regimes, das Erinnern und die Opferentschädigung einzusetzen.

Ein Aspekt, der bislang beim Gedenken an den Volksaufstand zu wenig Beachtung fand, ist die Tatsache, dass auch viele Frauen sich an dem Volksaufstand in den Straßen und den Betrieben beteiligten. Sie finden sich auch unter den Inhaftierten und den Todesopfern. Diese couragierten Frauen bleiben bis heute Vorbilder.

Denn auch heute kämpfen mutige Frauen und Männer weltweit, etwa im Iran oder in der Ukraine für ihre Freiheit. Gerade der furchtlose Einsatz der Frauen im Iran beeindruckt mich sehr. Mädchen und Frauen sind mit ihrem ungeheuerlichen Mut treibende Kraft der Proteste, ziehen ihre Schleier ab, schneiden sich die Haare ab und widersetzen sich dem staatlichen Repressionsapparat. Ich bin überzeugt: Die Idee von Freiheit und Demokratie lässt sich selbst an den vermeintlich hoffnungslosesten Orten nicht unterdrücken – weder mit Propaganda, noch mit Repressionen. Für Freiheit und demokratische Werte einzustehen und sie zu verteidigen, ist und wird immer wichtig sein. Dies ist Aufgabe jeder Generation.

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Bärbel Bas, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin

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