Der heutige Christopher Street Day (CSD) erinnert an die Aufstände von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten am 28. Juni 1969 in der Christopher Street in New York nach einer Polizeirazzia in der Bar Stonewall Inn. Dem vorausgegangen waren wiederholt gezielt gegen sie gerichtete polizeiliche Misshandlung und Willkür. Ihr Kampf für Gleichberechtigung und das Recht auf Selbstbestimmung ist unvergessen. In mehr als fünf Jahrzehnten wurde viel erreicht. Leider müssen wir aber auch heute noch für die Akzeptanz von Menschen kämpfen, die schwul, lesbisch, bi, trans, inter oder queer leben und lieben. Für mich steht ganz klar fest: Liebe kennt keine Grenzen, das Menschsein keine Norm. Darum werde ich mich weiterhin für Akzeptanz und Vielfalt in unserer Gesellschaft einsetzen.
Die geschlechtliche Identität und die sexuelle Orientierung sind wesentliche Aspekte der Persönlichkeit eines jeden Menschen. Deren freie Entfaltung ist Grund- und Menschenrecht und muss staatlich geschützt werden. Ich begrüße es daher sehr, dass der Bundestag in dieser Wahlperiode das diskriminierende Blutspendeverbot für queere Menschen endlich abgeschafft und die Entschädigung für homosexuelle Opfer des § 175 StGB um fünf Jahre verlängert hat. Zudem konnte ich durch die erstmalige Beflaggung des Bundetages mit der Regenbogenfahne im letzten Jahr ein sichtbares und starkes Zeichen für Vielfalt setzen.
Es freut mich sehr, dass es sich die Ampel-Koalition zum Ziel gesetzt hat, die Rechte queerer Menschen weiter zu stärken und diese besser vor Diskriminierung zu schützen. Dazu wollen wir u.a. ein modernes Selbstbestimmungsgesetz schaffen, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz reformieren und den Gleichbehandlungsartikel des Grundgesetzes um ein Verbot der Diskriminierung von queeren Menschen ergänzen. Zudem will die Ampel-Koalition die Rechte und die Anerkennung von Regenbogenfamilien stärken und damit deren rechtliche Diskriminierung beenden.
