Die Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, ist ein wichtiger Baustein für Bildung, ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe. Darauf macht der heutige Weltalphabetisierungstag aufmerksam. Dennoch haben weltweit über 750 Millionen Menschen eine nicht ausreichende Lese- und Schreibfähigkeit. Am stärksten von Analphabetismus betroffen sind die Menschen im globalen Süden, sowie Frauen und Mädchen. So werden Partizipation und Emanzipation verhindert und bestehende Ungerechtigkeiten setzen sich fort. Das dürfen wir nicht akzeptieren.
So wie wir Analphabetismus auch bei uns in Deutschland nicht akzeptieren dürfen. Auch hier können etwa 6,2 Millionen Menschen nicht richtig lesen und schreiben. Für die Betroffenen werden so selbst alltägliche Aufgaben zu unüberwindbaren Hindernissen - ob es um das Lesen der Speisekarte im Restaurant geht oder den Brief vom Amt. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, diese Menschen zu unterstützen und ihnen Hilfsangebote zu machen. Im seit 2016 bestehenden Projekt Alpha-Dekade haben sich Bund und Länder, sowie 17 Organisationen aus der Zivilgesellschaft, daher zusammengeschlossen, um den funktionalen Analphabetismus in Deutschland zu bekämpfen. Dafür stellt der Bund für einen Zeitraum von zehn Jahren 180 Millionen Euro bereit. Und auch die Ampel-Koalition hat es sich zum Ziel gesetzt, die Angebote zur Alphabetisierung weiter auszubauen. Dies ist ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit, die auch mir besonders am Herzen liegt und für die auch ich mich einsetze.
Sind Sie selbst, Angehörige oder Freundinnen und Freunde betroffen? Informations- und Hilfsangebote finden Sie auch auf der Homepage des gemeinnützigen Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. unter https://alphabetisierung.de/.
