Mit dem Entzünden der ersten Kerze des Chanukka-Leuchters beginnt heute das jüdische Lichterfest Chanukka. Eine jüdische Tradition, die an das Wunder im Tempel von Jerusalem erinnert: An ein kleines bisschen koscheres Öl, das zur Freude der Gläubigen legendäre acht Tage brannte. Das Licht ist für uns alle ein verbindendes Symbol des Miteinanders. Ich hoffe, dass die Lichter des Chanukka-Leuchters uns allen Hoffnung und Zuversicht spenden und uns näher zusammenbringen, für ein friedliches Miteinander in der Welt.
Meine Gedanken und tiefe Anteilnahme gelten in diesen Wochen allen Leittragenden des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober, in Israel wie in Gaza. Ich wünsche den Angehörigen der Geiseln der Hamas, dass sie ihre Familienmitglieder wohlbehalten und so schnell wie möglich wiedersehen.
Seit dem 7. Oktober erleben wir, wie sich antisemitischer Hass und menschenverachtende Hetze Bahn brechen - auch hier bei uns in Deutschland. Es besorgt mich sehr, dass sich Jüdinnen und Juden in Duisburg, in Berlin und in anderen Städten nicht mehr sicher fühlen. Gewalt gegen Jüdinnen und Juden und Anschläge auf jüdische Einrichtungen dürfen wir niemals hinnehmen. Hier gilt für mich: Nie wieder ist jetzt.
Zugleich besorgt mich aber auch, dass Musliminnen und Muslime zunehmend angefeindet und diskriminiert werden. Wir dürfen uns nicht von Hass, Hetze und Gewalt spalten lassen. Was wir jetzt brauchen und was ich mir wünsche, ist viel mehr Solidarität und Menschlichkeit.
Es war mir daher ein wichtiges Anliegen, heute beim Anzünden der ersten Chanukka-Kerze am Brandenburger Tor dabei zu sein.
Ich wünsche allen Jüdinnen und Juden ein friedvolles und leuchtendes Lichterfest - Chanukka Sameach!
