Gute Nachrichten kamen am Wochenende aus Teheran. Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi, für deren Freilassung ich mich beharrlich einsetze, ist erneut für einen Hafturlaub aus dem iranischen Evin-Gefängnis entlassen worden. Im Februar wurde der zuvor gewährte Hafturlaub Nahid Taghavis nach kurzer Zeit abrupt beendet. Diese Entscheidung ist bis heute nicht nachvollziehbar. Das macht auch der jetzt erneut gewährte Hafturlaub deutlich.
Auch wenn sie während ihres Hafturlaubs eine Fußfessel tragen muss und ihre Bewegungsfreiheit um ihre Wohnung in Teheran stark eingeschränkt ist: Da sich Nahid Taghavis Gesundheitszustand in Folge ihrer dreijährigen Inhaftierung stark verschlechtert hat, ist dies ein wichtiger Fortschritt für sie, über den ich mich sehr freue.
Dass Nahid Taghavi, die vor wenigen Tagen 70 Jahre alt wurde, einzig aufgrund der friedlichen Wahrnehmung ihrer Rechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit politisch verfolgt wird, werden ihre Angehörigen, ihre Unterstützerinnen und Unterstützer und auch ich niemals akzeptieren.
Der erneute Hafturlaub darf daher nur ein Schritt hin zu einer bedingungslosen Freilassung und Rückkehr nach Deutschland sein. Dafür setze ich mich auch weiterhin ein. Darauf kann sich Nahid Taghavi verlassen, denn sie braucht trotz der guten Nachrichten weiterhin unsere Unterstützung.